Bundestagsabgeordneter Michael Brand zu Gast beim Verein für Deutsche Schäferhunde

Am 17.08.2021 besuchte der Bundestagsabgeordnete Michael Brand die OG Wartenberg

Der Einladung des Landesgruppenzuchtwartes Hermann Wahl an den Bundestagsabgeordneten Michael Brand (CDU) zu einer Diskussion über die Auswirkungen der neuen Hundeverordnung, dem Transport und der Unterbringung von Hunden in Hundetransportanhängern und der Gefahrenabwehrverordnung für gefährliche Hunde war dieser gerne nachgekommen.

Und so konnte Hermann an diesem Tag neben Herrn Brand auch einen Teil des Landesgruppenvorstandes, Vors. Dr. Wolfgang Lauber, stellv. Vors. Björn Bröker und Landesgruppenausbildungswart Karl Deisenroth, sowie zahlreiche Vereinsmitglieder in Wartenberg begrüßen.

v.l.n.r.: Björn Bröker, Karl Deisenroth, Hermann Wahl, Michael Brand, Dr. Wolfgang Lauber, Tosca Wahl

Vom Landesgruppenvorstand wurden die Auswirkungen dieser Verordnungen für uns als Züchter, Ausbilder und Halter dargelegt.

Herr Brand war über diesen Rücklauf und die Informationen von denen, die es betrifft, sehr froh und interessiert. Grundsätzlich wurde auch angeboten, dass der SV oder VDH doch früher an solchen Änderungen von Verordnungen und Gesetzen eingebunden und beteiligt werden sollte, um so das Fachwissen mit einbringen zu können. Wir haben also richtige Lobbyarbeit geleistet und diese ist, glaube ich, auch auf fruchtbaren Boden gefallen.

Dr. Lauber konnte auch unter tierärztlichen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten hier sehr gut argumentieren. Björn Bröker informierte über die Struktur des SV und des VDH, Karl Deisenroth hatte den Part Ausbildung und Haltung übernommen.

Der erste intensiv diskutierte Punkt betraf die neue Hundeverordnung mit den Auswirkungen für uns als Züchter. Hier wurde z. B. die Regelung, dass ein Wurf mind. 4 Std pro Tag betreut werden muss, und zwar von Tag 1 ab, umfangreich besprochen. Natürlich wurde auch der Punkt Stachelhalsband ausführlich diskutiert. Da der OG Wartenberg auch mehrere Diensthundeführer angehören, konnten auch diese sich hier einbringen und ihre Probleme bzgl. dieses Themas darlegen.

Herrn Brand wurden auch zwei Hundeführer vorgestellt, die aufgrund ihrer rein körperlichen Konstitution das Stachelhalsband als Hilfsmittel nutzen, die ihre Hunde über alles lieben und die ihnen niemals Schmerzen zufügen würden. Der Bundestagsabgeordnete Brand hatte sich auf die Themen vorbereitet und versuchte hier, die Argumente für diese Ausführung darzustellen. Er war aber auch sehr froh, eine andere Sichtweise zu hören, die durchaus sinnvoll und richtig ist. Er konnte als Hundeliebhaber schon viele unserer Argumente nachvollziehen und auch befürworten.

Ein weiteres Thema der Hundeverordnung ist die Bewerbung eines Wurfes. Die Verordnung will verhindern, dass jedermann Werbung für einen Hundewelpen machen kann, aber bei der Zucht und Aufzucht sich an keinerlei artgerechte Haltung hält. Das heißt aber für uns, dass wir keine privaten Homepages oder Anzeigen aufgeben dürfen, obwohl die Zuchtvoraussetzungen und die eigentliche Aufzucht doch durch interne Ordnungen überwacht und geregelt wird.

Bzgl. des Transports und der Unterbringung in Hundeanhänger wurde ihm ein moderner Hundeanhänger vorgestellt. Die Problematik wurde auch hier dargestellt. Herr Brand wunderte sich doch über die Ausstattung, den Komfort und die Größe eines solchen Anhängers.

Um das Thema gefährliche Hunde darzustellen, wurde ihm ein als gefährlich eingestufter Mischlingshund vorgestellt, der in einer jungen Familie mit kleinem Kind eines Vereinsmitgliedes lebt. Hier wird deutlich, dass die Auslegung von Gesetzen doch sehr ungerecht sein kann und oft nicht die trifft, für die solche Gesetze gemacht wurden. Vielleicht kurz zur Geschichte: Die Hündin, die von überforderten Besitzern gehalten wurde, hatte ein Reh gehetzt und gerissen und wurde so zum gefährlichen Hund eingestuft und natürlich im Tierheim abgegeben. Nach eineinhalb Jahren im Tierheim und über 100 Anfragen wurde sie dann vermittelt und hatte Glück, dass das Vereinsmitglied jetzt 800,-€ Hundesteuer pro Jahr, Wesenstest und Schulung auf sich nimmt um diesem Tier jetzt ein glückliches Leben zu schenken, was sie ihnen jeden Tag auch dankt.

Herr Brand teilte viele unsere Argumente, verwies aber auch auf die demokratische Gesetzgebung und die Interessen anderer. Sagte aber auch, dass man seine eigene Darstellung durchaus darstellen soll und sich nicht durch Minderheiten in eine negative Ecke (Tierquäler) stellen lassen soll. Ihm wurde vermittelt, dass wir zur erfolgreichen Ausübung unseres Sportes Hunde haben müssen, die eine gewisse Ausstrahlung und eine freudige Arbeitsweise zeigen. Hund und Hundeführer muss als Team auftreten.

Natürlich interessierte das ein oder andere Vereinsmitglied auch allgemeine politische Themen, die dann auch diskutiert wurden. So beispielsweise Umgehungsstraße, Dannenröder Forst, Autobahn A 49 usw.  Es ist ja schließlich auch Wahlkampf.

Wir waren aber trotzdem froh, einmal unsere Arbeit und Hobby, die Zucht und Ausbildung des Deutschen Schäferhundes, einem Mitglied des Deutschen Bundestages vorzustellen.  Herr Brand hat sich auch ein paar Hausaufgaben mitgenommen über deren Ergebnis er uns berichten wird. Er war auch erfreut, dass er das erste Mal während seiner politischen Arbeit von einem Verein für Deutsche Schäferhunde eingeladen wurde. Er hat diesen Termin als natur- und tierverbundener Mensch vom Land gerne wahrgenommen.

 

Hermann Wahl
Landesgruppenzuchtwart
und 1. Vorsitzender der OG Wartenberg

 

weitere Fotos: